
„Ihr habt immer ein offenes Ohr für uns“
22. Oktober 2018Durch ein zufälliges Gespräch mit der Mutter eines Mitschülers meiner gesunden Tochter bin ich im Februar 2017 zum Kinderhospiz gekommen. Sie gab mir den Schubs, mich dort „einfach mal zu melden“. Ich hatte angenommen, dass mein Sohn da eigentlich gar nicht „rein passt“. Dass er ja im eigentlichen Sinne nicht lebensverkürzend krank ist, jedenfalls aktuell nicht. Da er u.a. aber einen schweren und komplexen Herzfehler hat, kann sich das auch mal ändern und die Belastungen drum herum sind ja da und machen sich auf Dauer bemerkbar.
Wir bekamen also Besuch von den Mitarbeiterinnen, die sich und das Kinderhospiz vorstellten und sich im Gegenzug ein Bild von unserer kleinen Familie machten. Sie boten an, uns mit einem sog. Familienbegleiter zusammen zu bringen. Kurze Zeit später lernten wir Melanie kennen, die von da an wöchentlich einmal für ca. 2 Stunden vorbei kommt und mich unterstützt. Sie betreut meine Tochter bei den Hausaufgaben oder spielt mit meinem Sohn, wenn ich die Hausaufgabenunterstützung mache. Sie holt die Große auch mal ab und begleitet sie zum Musikunterricht oder sie sittet beide Kinder abends, damit ich zu den neuerdings stattfindenden Mama-Treffen des Kinderhospizes gehen kann.
Melanie ist inzwischen eine Freundin geworden und auch wenn es „nur“ ein paar Stunden im Monat sind, so ist diese Unterstützung Gold wert! Es ist oft nicht leicht, Dinge abzugeben bzw. um Hilfe zu bitten, weil es ja „schon immer auch so geht“. Das ist etwas, das ich lernen musste und muss. Aber am Ende nutzt es niemandem, wenn Mama irgendwann nicht mehr kann. Selbstfürsorge ist enorm wichtig für Eltern kranker und/oder schwerbehinderter Kinder und die Familienbegleiter vom Kinderhospiz leisten da ganz großartige Unterstützung. Danke dafür!